Nachhaltige Versorgungssicherheit mit Trinkwasser erhöhen
„Die Veränderungen durch den Klimawandel stellen die deutsche Wasserwirtschaft vor neue Herausforderungen. Gerade mit Blick auf Hitzeperioden, Starkregenfälle und Witterungsschwankungen wird es immer wichtiger, die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser nicht nur zu sichern, sondern zu erhöhen“, erläutert Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Geschäftsführer der EWR.
Reaktivierung des Wasserwerks Eschbachtal stärkt die Versorgungsicherheit mit Trinkwasser in Remscheid
Das Wasserwerk Eschbachtal wurde im Jahre 2004 außer Betrieb
genommen, weil es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr dem Stand der Technik entsprach und gleichzeitig die Wassermengen auf Basis der Wasserkontingente aus der Großen Dhünntalsperre für die
Trinkwasserversorgung von Remscheid ausreichten.
Seit einigen Jahren führen aber unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen und längere Trockenperioden dazu, dass sich auch die Große Dhünntalsperre zeitweise nicht mehr ausreichend füllt. Als Reaktion auf die deutlich spürbaren Folgen des Klimawandels wurden von der EWR daher schon vor einigen Jahren unterschiedliche Szenarien entwickelt, um die Trinkwasserversorgung von Remscheid zu stärken.
Im Juli 2020 wurde vom Rat der Stadt Remscheid beschlossen, wieder das Wasser aus der Eschbachtalsperre für die Trinkwasseraufbereitung zu nutzen und das Wasserwerk Eschbachtal durch den Einbau einer modernen Ultrafiltrationsanlage zu reaktivieren. Im Mai 2023 wurde von der Bezirksregierung Düsseldorf der Wasserrechtliche Bewilligungsbescheid zur Entnahme von Rohwasser aus der Eschbachtalsperre erteilt. Im Normalbetrieb dürfen dann bis zu 85 m³/h bzw. 0,75 Mio. m³/Jahr Rohwasser zu Trinkwasser aufbereitet werden. In Ausnahmefällen, wie z.B. nach längerer Trockenheit oder bei einem vollständigen Ausfall der Wasserlieferung aus der Großen Dhünntalsperre, darf die Entnahmemenge aus der Eschbachtalsperre nach Genehmigung durch die Bezirksregierung Düsseldorf auf bis zu 350 m³/h bzw. 3,0 Mio. m³/Jahr erhöht werden. „Diese Menge entspricht etwa 40 % des Trinkwasserbedarfs von Remscheid und könnte auch bei einem vollständigen Stromausfall zu Trinkwasser aufbereitet werden, weil die Stromversorgung der Ultrafiltrationsanlage und der notwendigen Trinkwasserpumpen über ein neues Notstromaggregat gewährleistet wäre“, erklärt Mike Giera, Geschäftsbereichsleiter Netze der EWR.
Baufortschritt im Zeitplan
Im Januar 2024 wurde mit dem Abriss des alten Reaktionsbeckens in der ehemaligen Filterhalle begonnen. An dieser Stelle wurden im Sommer zwei neue Trinkwasserkammern und zwei Absetzbecken für Abwässer aus der Rückspülung der Ultrafiltrationsanlage errichtet.
Außerdem wurden nicht mehr benötigte Pumpenfundamente und kleinere Wände im ehemaligen Chemikaliengebäude abgerissen, um den notwendigen Platz für die neue Ultrafiltrationsanlage zu
schaffen. Im Juli 2024 wurden die benötigten Komponenten für die Verfahrenstechnik (z.B. Filterkessel, Pumpen und
Ultrafiltrationsmembranen) im Wasserwerk angeliefert, zurzeit werden die notwendigen Rohrleitungen montiert. Im nächsten Monat soll die Ortsmontage der Schaltschränke und der Elektroinstallation beginnen.
Nach dem aktuellen Planungstand kann die neue Ultrafiltrationsanlage bis Ende 2025 in Betrieb genommen werden.
„Durch die Reaktivierung des Wasserwerks Eschbachtal werden nun auch wieder die Eschbach- und die Neyetalsperre aktiv in die
Trinkwasserversorgung für die Stadt Remscheid eingebettet, was die Versorgungssicherheit für die Remscheider Bürger deutlich stärkt“, so Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Geschäftsführer der EWR GmbH.
EWR GmbH
Prof. Dr. Hoffmann
Die Eschbachtalsperre