Nachruf Rolf Griesenbeck
Dipl.-Kaufmann Rolf Griesenbeck, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Remscheid GmbH, verstarb am 03.01.2020
Am 03.01.2020 erhielten wir die traurige Nachricht, dass unser ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Remscheid GmbH, Herr Rolf Griesenbeck, im Alter von 92 Jahren verstorben ist.
Mit Weitsicht, großem Engagement und fundiertem Fachwissen schuf Rolf Griesenbeck eine solide Basis für den Erfolg des Dienstleistungsunternehmens der nachfolgenden Jahrzehnte.
1927 in Derschlag (Oberbergischer Kreis) geboren, nach Abitur und Studium der Betriebswirtschaft 1955 Staatsexamen als Diplomkaufmann an der Kölner Albertus-Magnus-Universität, 1955 – 1961 Prüfer bei einer Wirtschaftsberatungsgesellschaft in Gummersbach – das sind die Stationen von Rolf Griesenbeck, bevor er nach Remscheid kam.
Dipl.-Kaufmann Rolf Griesenbeck begann seinen Weg bei den Stadtwerken Remscheid am 01.07.1961 als Abteilungsleiter der kaufmännischen Abteilung. Mit der von ihm fachlich begleiteten Umgründung des damaligen Eigenbetriebs Stadtwerke der Stadt Remscheid in eine Kapitalgesellschaft wurde er 1964 zum Prokuristen und Leiter der Abteilung Rechnungswesen ernannt. 1966 wurde Rolf Griesenbeck vom Aufsichtsrat in die Geschäftsführung der Stadtwerke Remscheid GmbH und zum Leiter der kaufmännischen Verwaltung berufen. Von 1969 bis zu seiner Pensionierung am 31.03.1990 war er Vorsitzender der Geschäftsführung.
Während seiner Dienstzeit bei der Stadtwerke Remscheid GmbH war
Rolf Griesenbeck an zahlreichen Projekten beteiligt u.a.:
• Umgründung des Eigenbetriebes Stadtwerke Remscheid in eine Holding, bestehend aus der Stadtwerken
Remscheid GmbH, der Remscheider Versorgungsbetriebe AG und dem Verkehrsbetrieb Remscheid AG
Anfang der 60er Jahre
• Zusammenführung der Holdinggesellschaften in die Einheitsgesellschaft Stadtwerke Remscheid GmbH
• Stilllegung des Straßenbahnbetriebes und Umstellung auf einen reinen Busbetrieb 1969
• Umstellung der Gasversorgung in Remscheid von Kokerei-Ferngas auf Erdgas 1972/1973
• Gründung der Bergischen Trinkwasser-Verbund-GmbH (BTV) und Bau der Großen Dhünntalsperre 1972 ff.
• Übernahme der Wasserversorgung Bergisch Born von Wermelskirchen
• Eintritt in den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr
• Bau des Verwaltungsgebäudes an der oberen Alleestraße im Zuge des Baus des ECE-Allee-Centers
• Bau des Versorgungsbetriebes (orangefarbenes Gebäude) auf dem Stadtwerkegelände an der
Neuenkamper Straße
• Umbau des Busbahnhofes am Friedrich-Ebert-Platz
Diese, mit Weitsicht, großem Engagement und fundiertem Fachwissen erarbeiteten Projekte waren eine solide Basis für den Erfolg des Stadtwerke Verbundes der nachfolgenden Jahrzehnte. Dipl.-Kaufmann Rolf Griesenbeck stellte damit die Stadtwerke auf wirtschaftlich gesunde Füße, hatte stets das Vertrauen des Aufsichtsrates und war trotz oder gerade wegen seiner Gradlinigkeit bei seinen Mitarbeitern/innen ein beliebter Chef. Kurz vor seinem Ruhestand sagte er in einem Interview: „Ich habe die Stadtwerke immer so geführt, als wenn es mein eigener Laden wäre. Ich habe mich mit dem Betrieb identifiziert.“ Rolf Griesenbeck war eine christlich geprägte Persönlichkeit mit einem großen, menschlichen Herz, einem stets wachen Auge für die Finanzen und viel Verstand für alle Bereiche einer modernen kommunalen Versorgungs- und Verkehrswirtschaft.
Neben seinem großen dienstlichen Engagement war Rolf Griesenbeck
in vielen wichtigen Ämtern ehrenamtlich tätig. Dazu zählen u. a.:
- Mitglied im Verkehrsausschuss der Industrie- und Handelskammer
Wuppertal-Solingen-Remscheid - Mitglied des Aufsichtsrates der Volksbank e.G.
- Gründungsmitglied der Technologie-Fabrik Remscheid (TFR)
- Mitglied im Vorstand des Wupperverbandes in Wuppertal von 1976 bis 1989
- Mitglied und Kassenwart des NABU Stadtverbandes Remscheid e.V.
- Mitglied und Vorsitzender des Kuratoriums Hastener Altenhilfe in Remscheid
- Förderer und Ehrenmitglied des Quartettvereins Stadtwerke Remscheid
- Förderer und Ehrenmitglied der Betriebssportgemeinschaft Stadtwerke Remscheid
- Initiator und Mitglied des Initiativkreises zur Rettung des „alten“ Baumbestandes
(Linden) in der Martin-Luther-Straße in Remscheid
Auch nach Eintritt in den Ruhestand war Rolf Griesenbeck weiterhin sehr aktiv. Er ging als Berater nach Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) und half, aus dem dortigen ehemals volkseigenen Betrieb (VEB
Energie) ein modernes Stadtwerke-Unternehmen aufzubauen.
Für seine herausragenden beruflichen Leistungen und sein ehrenamtliches Engagement an zahlreichen bedeutenden Projekten verlieh Bundespräsident Johannes Rau Herrn Rolf Griesenbeck das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Am 19. Dezember 2003 wurde es ihm vom damaligen Oberbürgermeister der Stadt Remscheid, Fred Schulz, in Gegenwart seiner Familie, vieler
Weggefährten und enger Freunde überreicht.
Herr Griesenbeck war eine starke Persönlichkeit, die sich durch hervorragende fachliche Kompetenz, Integrität, Loyalität und unermüdliches Engagement für die Stadtwerke Remscheid und für seine Mitarbeiter/innen auszeichnete. Seine für jedermann spürbare Menschlichkeit brachte er in alle Bereiche seiner Arbeit ein.
Herr Rolf Griesenbeck hat sich um die Stadtwerke Remscheid in herausragender und beispielgebender Weise verdient gemacht. Aufsichtsrat, Geschäftsführung, Betriebsräte und Belegschaft der Unternehmen im Stadtwerke Remscheid Verbund werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
EWR GmbH
Prof. Dr. Hoffmann