Sonne in die Steckdose? Infos zum Thema Stecker-Solargeräte.
Alle reden von der Energiewende – da kann man doch einfach mal auf Balkon oder Terrasse damit anfangen, oder? Schnell eine Mini-Photovoltaik-Anlage aufstellen, einstöpseln, fertig! So clever es auch ist, Sonnenenergie zum Selbstverbrauch in Strom umzuwandeln – ganz so einfach ist es nicht. Wir geben Tipps, worauf man achten muss.
Mit einem Stecker-Solargerät kann man einen persönlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Auf Balkon oder Terrasse mit genügend Sonneneinstrahlung montiert, wird Sonnenenergie in Strom umgewandelt. Über Stecker und Steckdose fliesst der Strom in den eigenen Haushalt und kann den eigenen Stromverbrauch reduzieren. Und der Umwelt hilft man auch!
Bei der Stromerzeugung mit dem eigenen Solarmodul ist allerdings einiges zu beachten. Hier gilt die Devise „sicher ist sicher“, damit im Zweifelsfall zum Beispiel der Versicherungsschutz von Haus oder Wohnung nicht erlischt.
Hier die wichtigsten Tipps im Überblick:
- Die Installation, an welche die Steckersolaranlage angeschlossen werden soll, ist durch ein zugelassenes Elektroinstallationsunternehmen diesbezüglich zu überprüfen und ggf. anzupassen inklusive Messeinrichtung (Zähler) Achtung: Geschieht dies nicht, besteht ein Brandrisiko bzw. es könnte bei Anschluss des Gerätes der Versicherungsschutz Ihres Gebäudes erloschen sein.
- Maximale Erzeugungsleistung von 600 W darf nicht überschritten werden.
- Der erzeugte Strom ist vorrangig selbst zu verbrauchen. Für Überschusseinspeisungen ins öffentliche Netz wird keine Vergütung gewährt.
- Die Erzeugungsanlage entspricht den Bedingungen der VDE-Anwendungsregel VDE-AR-N 4105 „Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz“. Das entsprechende Einheiten- und NA-Schutz-Zertifikat liegt dem Eigentümer vor und kann auf Nachfrage vorgelegt werden.
- Die Anlage darf nur über eine spezielle Steckvorrichtung – gemäß DIN VDE V 0628-1, DIN VDE V 0100-551, DIN VDE V 0100-551-1 – an Ihre Elektroinstallation angeschlossen werden.
- Die vorhandene Messeinrichtung muss auf Grundlage des MsbG auf mindestens eine moderne Messeinrichtung zur Erfassung beider Energierichtungen gewechselt werden.
- Anschluss mehrerer Steckersolaranlagen über Mehrfachsteckdosen ist strengstens verboten. Bei Betrieb besteht eine sehr hohe Brandgefahr und der Versicherungsschutz erlischt (s. o.).
- Steckersolaranlagen müssen bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden. https://www.marktstammdatenregister.de/MaStR
- Steckersolaranlagen sind zwingend beim zuständigen Netzbetreiber – in Remscheid EWR GmbH – anzumelden.
- Bei Kauf der Steckersolaranlage bitte auf Qualität und die dafür verwendeten Kennzeichnungen (CE, VDE, GS, …) achten.
Bei all diesen Punkten steht die Sicherheit im Mittelpunkt. Ist alles gut bedacht und richtig gemacht, steht Ihrer ganz persönlichen Stromerzeugung nichts mehr im Wege!
Bei Fragen zu diesem Thema helfen wir Ihnen gerne weiter. Hier einige Links zu den wichtigsten Infos:
https://www.vde.com/de/fnn/themen/tar/tar-niederspannung/erzeugungsanlagen-steckdose
https://www.ewr-netze-remscheid.de/de/Stromnetz/Netzanschluss/Steckersolaranlagen.html
https://www.ewr-netze-remscheid.de/de/Stromnetz/Netzanschluss/Technische-Anschlussbedingungen-TAB.html
https://www.ewr-netze-remscheid.de/de/Stromnetz/EEG-KWK/Antragstellung-Eigenerzeugungsanlage.html