Auch in Zukunft genug Wasser für Remscheid.
Bald kommt wieder Trinkwasser aus der Eschbachtalsperre: 2024 startet die Reaktivierung.
Klimawandel und Trockenperioden sorgen auch dafür, dass die Wassermengen der Talsperren in manchen Sommern nicht wie geplant ausreichen. Auch die Große Dhünntalsperre, Hauptquelle für die Remscheider Trinkwasserversorgung, ist mittlerweile zeitweise davon betroffen. Um langfristig auch in Zukunft genug frisches Trinkwasser für Remscheid zu gewinnen, wird nun die Eschbachtalsperre für die Versorgung reaktiviert.
Deutschlands älteste Talsperre wird fitgemacht für die Zukunft.
Was viele in Remscheid gar nicht wissen: Die 1891 eingeweihte Eschbachtalsperre ist die erste Trinkwasser-Talsperre Deutschlands! Als erste sogenannte Gewichtsstaumauer nach dem Intze-Prinzip gilt sie als Pionierleistung des Wasserbaus. Etwas in die Jahre gekommen, wurde das Wasserwerk Eschbachtal 2004 außer Betrieb genommen – es entsprach nicht mehr dem Stand der Technik. Und man ging davon aus, dass die Große Dhünntalsperre allzeit genug Wasser liefern würde.
Einbringen des Notstromaggregats
Die Zeiten haben sich – leider – geändert. 2020 hat deshalb der Rat der Stadt Remscheid beschlossen, mit der Eschbachtalsperre die Trinkwasserversorgung der Stadt für die Zukunft zu sichern. Die Staumauer selbst war schon Anfang der 1990er Jahre mit einer zusätzlichen Beton-Dichtwand verstärkt worden. Im Sommer diesen Jahres wurde von der EWR als Betreiber der Anlage ein neues, leistungsfähiges Notstromaggregat im Wasserwerk eingebaut. Und ab 2024 wird eine neue Ultrafiltrationsanlage die Voraussetzung dafür schaffen, dass das Wasserwerk Eschbachtal voraussichtlich in der zweiten Hälfte 2025 wieder ans Netz gehen kann.
Bis zu 40 % des Trinkwasserbedarfs.
Im Mai dieses Jahres kam mit der „wasserrechtlichen Bewilligung für die Entnahme von Rohwasser“ grünes Licht von der Bezirksregierung Düsseldorf. Damit darf die EWR in Zukunft wieder Wasser aus der Remscheider Talsperre zu Trinkwasser aufbereiten. Das Wasserwerk im Eschbachtal kann nach dem Einbau der neuen Ultrafiltrationsanlage im Normalbetrieb bis zu 0,75 Mio. m³ Rohwasser pro Jahr zu erstklassigem, frischen Remscheider Trinkwasser aufbereiten. In Ausnahmefällen, zum Beispiel nach längerer Trockenheit oder wenn die Große Dhünntalsperre kein Wasser mehr liefert, darf die Entnahmemenge aus der Eschbachtalsperre auf bis zu 3,0 Mio. m3/Jahr erhöht werden – das wären dann rund 40 % des Remscheider Bedarfs.
Alles Wissenswerte über die Versorgung Remscheids mit erstklassigem Trinkwasser finden Sie hier.